1955 zog Jan Bruns, der im Schutzhundesport aktiv war, einen Wurf deutscher Schäferhunde auf. Um einen Stammbaum einer anerkannten Zuchtorganisation zu erhalten und diesen registrieren zu können, musste für den Zwinger ein Name ersonnen werden. Der Zwinger befand sich auf dem ersten Grundstück in Aerdt nach der damaligen Grenze zwischen Herwen und Aerdt. Mit der Anspielung an Wachhunde, die an der Grenze Wache (auf Niederländisch Wacht) halten, entstand der Name „De Aerdtse Wacht“.
Nach einiger Zeit wurde ein Ponystall eröffnet, in dem Kinder Reitstunden bekamen. Ein Ponyclub wurde gegründet, der selbstverständlich auch den Namen „De Aerdtse Wacht“ erhielt.
Auf einem kleinen Teil des heutigen Campings befand sich ein gemischter Betrieb. Die Einnahmen stammten aus einem kleinen Tante-Emma-Laden, einer Müllerei mit Tierfutterverkauf, dem Handel mit Kohle, Öl und Flaschengas sowie auch aus den Erträgen eines Obstgartens, einer Wiese und ein paar Äckern. Der Kraftstoffhandel brachte die meisten Einnahmen.
Jan Bruns arbeitete nach seiner Hochzeit im Jahr 1964 mit seiner Frau Ine im Betrieb seiner Eltern mit. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters am 1. Mai 1996 übernahm Jan als einziger Sohn zusammen mit Ine den Betrieb. Jan hatte in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts gesehen, dass in De Bijland, der damals noch ein Baggerteich war, geschwommen und auf dem Gelände kampiert wurde. Er erwartete, dass immer mehr Touristen den Weg in die Gegend finden würden. Darum schrieb er der Gemeinde einen Brief mit dem Antrag, den Verkauf von Eis und Getränken zu erlauben. Am Tage nach dem Tod seines Vaters erhielt er die Genehmigung, allerdings unter der Bedingung, dass ein vollwertiger Campingladen eingerichtet würde.
Durch das Aufkommen von Erdgas stagnierte ab 1966 der Absatz von Kohlen. Auch der Verkauf von Heizöl wurde 1972 eingestellt.
Dank dem Campingshop auf De Bijland sammelte die Familie Bruns Erfahrungen im Freizeitgeschäft. So wurde bemerkt, dass sich Eltern in der Nähe von Wasser eigentlich immer Sorgen um die Sicherheit der Kinder machten. Dadurch konnten sie selbst ihren Urlaub nicht so richtig genießen. Darum beschloss man, in der Nähe des Wassersportcentrums, aber nicht direkt am Wasser einen sicheren Familiencampingplatz zu errichten.
Der Anteil am Campingladen wurde verkauft, im Obstgarten wurde ein Toilettengebäude erbaut. Familienmitglieder und Bekannte stellten unter den Bäumen einige Zelte und Wohnwagen auf und am 1. Mai 1970 wurde der Campingplatz „De Aerdtse Wacht“ eröffnet.
Nach einigen Startschwierigkeiten begann sich der Campingplatz ab 1973 gut zu entwickeln. Ein Freiluftschwimmbad wurde gebaut, das 1992 durch ein beheiztes Hallenbad ersetzt wurde. Die Kantine, die sich zuerst in der ehemaligen Müllerei befand, wurde mit einem Anbau an den Kohlenschuppen erweitert. 1976 kam auch der Ponystall dazu.
Die Zahl der Gäste wuchs kontinuierlich, dadurch war jede Hilfe von Neffen und Nichten im Betrieb willkommen. Später kam die Unterstützung hauptsächlich von den drei heranwachsenden Töchtern, wie das in einem echten Familienbetrieb üblich ist. Nach einigen Jahren mussten die Ponys und Pferde den Mobilheimen weichen. Der Raum auf dem Campingplatz wurde ziemlich knapp. Doch es ergab sich die einmalige Gelegenheit, an den Campingplatz angrenzende Grundstücke zu erwerben. Damit konnte der Campingplatz auf seinen heutigen Umfang erweitert werden. 2001 wurde der Campingplatz an Tochter Rian und Schwiegersohn Roger Jacobs vermietet, im Jahr 2006 haben Rian und Roger ihn als Eigentümer übernommen.